Heute zu Vollmond hatte ich den ganz starken Impuls, zum Platz des Unfalls zu wandern. Es war ein traumhafter, sonniger Tag und etwas in mir "rief" regelrecht danach, dort hin zu gehen.
Auch nach all den Jahren ist er mir immer wieder sehr nahe. Ich kann mit ihm reden, ihn um Zeichen bitten für meinen Weg und spüre dann auch seine Präsenz. Kurz, intensiv und schön. Der Schmerz und das Erkennen davon: was möchte ich aus tiefstem Herzen für mein Leben begleiteten mich sehr stark unmittelbar nach seinem Unfall. Durch meine Trauerarbeit (ja, das bewusste Auseinandersetzen mit Verlust, Loslassen, Neu zusammen setzen bedeutet Arbeit) wurde mir immer klarer, dass alles miteinander verbunden ist: Es gibt keine Endlichkeit... nicht für die Seele und auch nicht für die Energie, die in uns allen lebt. Durch das Schreiben, die Zeit der Stille und Kontemplation sowie der therapeutischen Wirkung von "zwischen den Welten spüren" fand ich Frieden damit.
Heute besuchte ich diesen Platz und sah vor allem die Schönheit dort: mitten in den Bergen, an einem traumhaften See, der neu angelegt wurde, in den schönsten Blautönen. Der Ausblick über das Tal, die Ruhe und das Vogelzwitschern sowie das Aufblühen der ersten Almrosen. Er hätte es geliebt. Dieser Platz ist schön und ich bin froh, dass ich dorthin jederzeit gehen kann.
Dort kann ich mich mit ihm verbinden, schreiben, die Natur genießen und das Leben feiern: denn alles ist miteinander verwoben in Liebe.